Das Programm zur Brustkrebsfrüherkennung in Zahlen

Ein qualitativ hochstehendes Früherkennungsprogramm kann dazu beitragen, dass weniger Frauen an Brustkrebs sterben. Dies konnte in wissenschaftlichen Studien gezeigt werden. Für die Schweiz liegen allerdings noch keine abschliessenden Zahlen vor. Mit den im Rahmen der Früherkennungsprogramme bereits erhobenen Daten, wurde aber nach Methoden, die in wissenschaftlichen Publikationen beschrieben worden sind, eine mögliche Bilanz errechnet. Die Zahlen beziehen sich auf eine Zeitspanne von 20 Jahren. Es wird unterschieden zwischen Frauen, die ab 50 Jahren regelmässig an einem Früherkennungsprogramm teilnehmen (rechts) und Frauen, die keinen Zugang zu einem entsprechenden Programm haben (links).

Wenn 1000 Frauen am Programm teilnehmen…

  • 250 haben eine auffällige Mammografie und weitere Abklärungen sind notwendig.
  • 65 Frauen erhalten die Diagnose Brustkrebs.
  • Bei fünf bis zehn der Diagnosen handelt es sich um Überdiagnosen, d.h. die Frau erhält eine Therapie, obwohl die Tumore zu Lebzeiten nie gesundheitliche Beschwerden verursacht hätten.
  • 16 Frauen sterben an Brustkrebs.

Wenn 1000 Frauen keinen Zugang zu einem organisierten Früherkennungsprogramm haben…

  • 55 Frauen erhalten die Diagnose Brustkrebs.
  • 20 Frauen sterben an Brustkrebs.
  • Ausserhalb der Programme durchgeführte Untersuchungen werden in keinem Register erfasst. Es ist daher nicht bekannt, wie viele der 1000 Frauen eine Mammografie in Anspruch nehmen und wie viele anschliessend eine auffällige Mammografie abklären lassen. Die fehlenden Zahlen bedeuten aber nicht, dass diese Untersuchungen nicht durchgeführt werden.

Schlussfolgerungen

  • In einer Gruppe von 1000 Frauen, die während 20 Jahren am Programm teilnehmen, lassen sich durch die Früherkennung im Durchschnitt vier Brustkrebs-bedingte Todesfälle verhindern.
  • In der Gruppe von Frauen, die am Programm teilnehmen, sind fünf bis zehn Brustkrebs-Diagnosen so genannte Überdiagnosen.

Nationale Monitorings

Die Qualität der laufenden Programme wird regelmässig durch nationale Monitorings überprüft. Damit wird sichergestellt, dass alle in der Schweiz angebotenen Früherkennungsprogramme für Brustkrebs die Qualitätsanforderungen erfüllen.

Monitoringbericht 2016-18 (auf Englisch)

Monitoringkonzept (auf Englisch)

Ältere Berichte können direkt bei der Geschäftsstelle angefordert werden.